Katholische Verbände rufen zur Wahl demokratischer Parteien auf
Zur anstehende Bundestagswahl am 23. Februar 2025 rufen die katholischen Verbände im Bistum Fulda alle Christ:innen auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und ihre Stimme an eine demokratische Partei abzugeben. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, sind aus Sicht der katholischen Verbände für Christ:innen nicht wählbar.
Als aktiver Teil der Zivilgesellschaft fördern die katholischen Verbände Demokratie und leben ein friedliches Miteinander im Sinne eines christlichen Menschenbildes vor. Die politischen Entwicklungen der letzten Wochen und Monate beobachten die Verbände mit großer Sorge. Insbesondere die aktuellen Versuche in der Bundespolitik in einer aufgeheizten politischen Debatte schnelle Antworten auf die migrationspolitischen Herausforderungen unserer Zeit zu finden, sind nicht zielführend. Kritisch sehen die Verbände insbesondere solche Vorschläge, die das Recht auf Asyl und das Recht auf Familienzusammenführung infrage stellen. Einige der aktuell vorliegenden Vorschläge stehen dem christlichen Menschenbild entgegen, einem Menschenbild, wonach alle Menschen zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens und in aller Individualität mit derselben Würde ausgestattet sind.
Von allen politischen Verantwortlichen fordern die Verbände ein entschlossenes Eintreten für demokratische Werte und Menschenrechte. Diese dürfen keinem Wahlkampfkalkül zum Opfer fallen. Es ist wichtig, dass wieder mehr Vertrauen in die Demokratie hergestellt wird. Dafür setzen sich auch die katholischen Verbände ein, unter anderem mit ihrem Jahresprogramm „Glaube.Demokratie.Frieden“.
Glaube. Demokratie. Frieden. Katholische Verbände gemeinsam für eine menschenwürdige Gesellschaft
Vorstellung des Jahresthemas 2025
Als aktiver Teil der Zivilgesellschaft fördern die katholischen Verbände im Bistum Fulda Demokratie und leben ein friedliches Miteinander im Sinne eines christlichen Menschenbildes vor. Um dies in Zeiten von Kriegen und gewaltvollen Konflikten und dem Erstarken von rechtsnationalen und rechtspopulistischen Parteien sichtbar zu machen, bieten die Verbände im Jahr 2025 verschiedene Veranstaltungen rund um die Themen Glaube, Demokratie und Frieden an. Damit möchten die Verbände nach Innen und Außen für Demokratie und Frieden werben und das christliche Menschenbild und die christliche Friedensbotschaft sichtbar machen.
Innerhalb des vielfältigen Programms ist der Friedensgottesdienst am 8. Mai 2025 am 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs die zentrale Feier des Gedenkens, des Erinnerns und des gemeinsamen Gebets. Bischof Dr. Michael Gerber feiert ihn um 18 Uhr im Fuldaer Dom. Desweiteren bieten die Verbände gemeinsam eine Fahrt nach Polen an. Ein Schwerpunkt dieser Reise im September 2025 ist der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, einem Ort, der für die unaussprechlichen Gräueltaten des Holocaust steht und an dem die Erinnerung an die Millionen Opfer lebendig gehalten wird. Auschwitz ist ein Mahnmal dafür, wie wichtig es ist, für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie einzutreten.
Weitere Veranstaltungen sind in Planung. Aktuelle Veranstaltungsinformationen finden Sie auf den Homepages der teilnehmenden Verbände.
DIÖZESAN-ARBEITSGEMEINSCHAFT DER KATHOLISCHEN VERBÄNDE IM BISTUM FULDA
PRESSEMITTEILUNG 25. Januar 2024
Katholische Verbände rufen auf, Demokratie, Freiheit und Frieden zu verteidigen
Mit Sorge beobachten die katholischen Verbände im Bistum Fulda wie extremistische und populistische Kräfte derzeit Angst schüren, sich vernetzen und die freiheitliche und demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland bedrohen. Die Verbände rufen dazu auf, Demokratie, Freiheit und Frieden nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen und sich aktiv hierfür stark zu machen. Deswegen nehmen KOPLPING, KAB, kfd, pax christi und der BDKJ an der Kundgebung „Fulda bekennt Farbe - für Demokratie, Toleranz und Vielfalt“ am 30. Januar 2024 um 18.30 Uhr am Universitätsplatz Fulda teil.
Als demokratisch verfasste, katholische Sozialverbände bekennen sich die Unterzeichnenden zu den Werten des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und nehmen gesellschaftliche und politische Verantwortung wahr. Zivilgesellschaftliches Engagement in Organisationen und Initiativen, bei Demonstrationen und friedlichem Protest helfen, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten und die eigenen Anliegen einzubringen. Für Realitätsverweigerung, verfassungsfeindliche Ziele sowie extremistisches, nationalistisches, antisemitisches oder rassistisches Gedankengut darf es keinen Raum geben“, so die Vertreter:innen der Verbände.
Die Anerkennung der Würde aller Menschen sowie die Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetz betrachten die Verbände als unverhandelbar. „Wir leben und arbeiten hier und setzen uns für eine menschenfreundliche Zukunft ein. Uns verbindet die Sorge um ein konstruktives Miteinander in all der Vielfalt, die unterschiedliche Menschen und Sichtweisen mit sich bringen. Grenzen sind dabei aber eindeutig Gegnern unserer freiheitlichen und demokratischen Grundordnung gesetzt.“
Statements aus den Verbänden:
Brigitte Kram, Diözesanvorsitzende KOLPING
„Wir stehen vor Aufgaben, die wir nur gemeinsam mit Sachverstand und Vertrauen lösen können. Wir brauchen politisch und gesellschaftlich Verantwortliche, die nicht auf Populismus setzen, sondern alle Menschen im Blick haben. Sie müssen zuhören und unsere Probleme mit Realismus angehen statt Feindbilder zu propagieren. Es braucht die Fähigkeit und den Willen zu Kompromissen. Das sind die Bedingungen, um gemeinsam etwas zu erreichen. Angst und Hass lähmen nur und tragen nicht zu wirklichen Lösungen bei,“ so die Diözesanvorsitzende von KOLPING, Brigitte Kram.
Stefanie Wahl, Diözesanvorsitzende pax christi
„Menschenverachtende Politik darf nicht salonfähig werden. Wir sind eine Menschheitsfamilie und ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft und auch weltweit basiert auf Vertrauen, Respekt und der Anerkennung der Würde jedes Menschen“, Stefanie Wahl, Diözesanvorsitzende pax christi.
Linda Yaogo, Diözesansekretärin KAB
„Es gilt unsere vielfältige und bunte Gesellschaft als Gewinn und Chance zu erkennen und gemeinsam auf den Grundwerten unserer Demokratie das Miteinander zu gestalten. Dies gilt für alle Bereiche unseres Lebens. Nur wenn wir gemeinsam die Herausforderungen unserer Zeit angehen, können wir auf lange Sicht gewinnbringend und friedvoll miteinander leben und unsere Gesellschaft und unser Land weiterentwickeln.“, Linda Yaogo Diözesansekretärin KAB.
Bettina Faber-Ruffing, Diözesanvorsitzende kfd
„Innen- wie weltpolitisch scheint unsere Welt immer komplexer zu werden. Verunsicherung und ein Gefühl von Hilflosigkeit gehen oftmals damit einher. Gerade in solchen Situationen ist es wichtig, sich auf die Werte zu besinnen, die in unserem Grundgesetz wie auch im christlichen Menschenbild zum Ausdruck kommen. Dazu zählen die Anerkennung der Menschenrechte als Grundlage des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt. Es gilt, sich dafür mit aller Entschiedenheit einzusetzen und alles dafür zu tun, um den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken und die Zukunft verantwortungsbewusst zu gestalten.“, Bettina Faber-Ruffing, Diözesanvorsitzende kfd.
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