Diözesanverbände

Den stillen Hungertod stoppen

Die Geistlichen Diözesanleitungen der KAB bei LABORA

Die Katholische Arbeitnehmer- Bewegung (KAB) kritisiert die prekäre Subventionspolitik für Anbieter in der Jugendberufshilfe

Köln, 3. April 2025: Die Zahlen sind eindeutig und alarmierend. Die am 2. April 2025 veröffentlichte Kriminalstatistik für das Jahr 2024 belegt, dass in diesem Zeitraum 11,3 Prozent mehr Kinder und 3,8 Prozent mehr Jugendliche als im Vorjahr straffällig wurden. Nimmt man die 7 Prozent der Jugendlichen hinzu, die pro Jahr die Schule ohne Abschluss verlassen (Tendenz steigend!), dann ist dringend Handlungsbedarf geboten, um die jungen Menschen nicht zu verlieren und ihnen eine Perspektive für ein eigenständiges Leben zu bieten. Zu den wenigen, die hier wirklich aktiv werden, gehört LABORA, eine gemeinnützige GmbH für Arbeit und Soziales aus Niedersachsen in kirchlicher Trägerschaft mit Niederlassungen u.a. in Hildesheim und Peine. In ihren Jugendwerkstätten, die in produktionsorientierten Bereichen, wie Tischlerei, Fahrradreparatur, Hauswirtschaft, Aktivierung und Qualifizierung anbieten, werden auch Jugendliche mit massiven Schulproblemen aufgefangen und im Übergang von der Schule zum Beruf gezielt auf einen Broterwerb bzw. den Einstieg in eine Ausbildung vorbereitet. Ab 14 Jahren können sie auf diesem Weg ihrer Schulpflicht nachkommen. Nach Aussage von Geschäftsführerin Daniela Möhlenbrock sind diese Jugendlichen bestens motiviert. „Keiner“, so Möhlenbrock im Gespräch mit den Geistlichen Diözesanleitungen der KAB, „will dem Staat später einmal auf der Tasche liegen. Im Gegenteil, sie sind stolz darauf, einer Arbeit nachgehen zu können.“

Vor diesem Hintergrund ist es völlig unverständlich, dass Einrichtungen wie diese zusehends von Unterfinanzierung bedroht sind. Für die KAB wies Bundespräses Stefan-Bernhard Eirich darauf hin, dass Gesellschaft und Politik die Probleme von Kindern und Jugendlichen systematisch verdrängen und damit auch den wenigen Unterstützungs- und Auffangmaßnahmen kaum Aufmerksamkeit schenken würden. Die nach dem Ende der Ampelregierung verhängte vorläufige Haushaltsführung belege erneut, wie prekär, ja willkürlich die finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand sei. Diese, so Eirich, nehme den stillen Hungertod von Einrichtungen wie LABORA billigend in Kauf. Eine ebenso zynische wie teure Fehleinschätzung, da die Kosten für straffällig gewordene Jugendliche und Menschen mit einer bereits in jungen Jahren beginnenden Arbeitslosenbiographie um ein Zigfaches über den Ausgaben für eine adäquate Jugend(berufs-)hilfe liegen.

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