Diözesanverbände

Den Sonntag als Tag der Erholung für alle absichern

Botschaft der Katholischen Arbeitnehmer- Bewegung und der European Sunday Alliance zum Internationalen Tag des arbeitsfreien Sonntags

„Der freie Sonntag war noch nie so wichtig wie jetzt!“, betont Stefan-Bernhard Eirich, der die KAB im Lenkungsausschuss der Europäischen Sonntagsallianz (E.S.A.) in Brüssel vertritt. In Zeiten, in denen die EU wie nie zuvor unter dem Druck eines globalen Wettbewerbs um günstige Produktions- und Arbeitsbedingungen steht, bleibt ein gemeinsamer arbeitsfreier Sonntag für das Wohlergehen der Einzelnen und ihr soziales Umfeld unverzichtbar. „Es geht um eine gute Zukunft für die Gesellschaft und die Wirtschaft als Ganzes“, so Eirich weiter.

Die E.S.A. ist ein breites Netzwerk von Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden, Kirchen und zahlreichen Organisationen der Zivilgesellschaft. Eirich verweist anlässlich des Internationalen Tags des arbeitsfreien Sonntags (3. März) darauf, dass Freizeit und Arbeitszeit bei vielen Berufstätigen selbst am Wochenende immer mehr ineinander übergingen. Digitale Erreichbarkeit und der permanente Zwang, mit maximaler Flexibilität auf betriebliche Anforderungen zu reagieren, würden für viele Menschen die Möglichkeiten einer wirklichen und damit nachhaltigen Erholung zusehends einschränken.

Für Eirich und die E.S.A. ist daher die Aufrechterhaltung klarer Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben wichtiger denn je, zumal Digitalisierung und Homeoffice die Arbeitswelt weiterhin in einem nie gekannten Tempo revolutionieren. Mit dieser Entwicklung setzt sich nun auch die Europäische Kommission auseinander und stellt für die nahe Zukunft eine neue EU-Richtlinie über ein Recht auf zeitlich klar geregelte Arbeit im Homeoffice in Aussicht, die ausdrücklich das Recht auf Unerreichbarkeit während der Freizeit nachschärfen wird. Dies, so Eirich, wäre ein wichtiger Schritt, um gesündere Arbeitsbedingungen zu schaffen, Burnout vorzubeugen und sicherzustellen, dass alle Arbeitnehmer:innen außerhalb der vereinbarten Arbeitszeiten tatsächlich von ihren beruflichen Verpflichtungen abschalten können.

Es liegt nach Ansicht der E.S.A. auf der Hand, den Sonntag als Kern einer „Unerreichbarkeit für alle“ zu platzieren. Ein gemeinsamer „Abschalttag“ würde dazu beitragen, dem zunehmenden Trend zur Fragmentierung der Arbeitszeiten entgegenzuwirken. So würde es jeder und jedem ermöglicht, sich im Kontext des eigenen sozialen Beziehungsgefüges zu erholen, was den sozialen Zusammenhalt, die Freiwilligentätigkeit sowie kulturelle und ggf. auch religiöse Aktivitäten fördern würde. Die E.S.A. fordert daher mit Nachdruck, die geplante Richtlinie zügig in die Tat umzusetzen und die Akzeptanz für den Sonntag als Tag garantierter Erholung für alle zu stärken. Dies, so Eirich im Namen der E.S.A. würde letztlich zu einer höheren Produktivität, Kreativität und allgemeinen Arbeitszufriedenheit - und damit zu mehr Beschäftigung - beitragen.

 

Zur Vertiefung:

https://employment-social-affairs.ec.europa.eu/news/commission-launches-first-stage-consultation-social-partners-fair-telework-and-right-disconnect-2024-04-30_en

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